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Starkheim 3 | 84453 Mühldorf a. Inn +49 8631 98637-0
Fortbildung
Fortbildung "Kinder wollen draußen sein"

Fortbildung “Kinder wollen draußen sein – Naturerkundungen mit Kindern“

Referent: Herbert Österreicher, Dipl. Ing. FH-Mag.art

Was für ein Glück, dass unsere Fachakademie fast im Wald liegt!

An einem warmen Apriltag kamen aus einem Klassenzimmer bekannte Tierstimmen:  Herbert Österreicher hat uns über diese Stimmen in Gruppen zusammenfinden lassen. 

Jede Gruppe sollte mind. 5 Pflanzen aus der Natur erkennen, sammeln, Merkmale zusammentragen und was Kinder an der Pflanze ansprechen könnte. Nach der Aufgabenstellung ging es unter fachkundiger Begleitung  ab in den Starkheimer Wald, in dem gerade die ersten Frühlingsblüher zu bewundern waren. Wir haben erfahren, dass alle Frühlingsblüher neben einigen Heilwirkungen auch  leicht giftig sind, doch am stärksten ist es der Seidelbast, insbesondere durch seine im Spätsommer reifenden Früchte. Klare Regeln helfen Kindern, sich in der Natur sicher zu fühlen.

Jede Gruppe hat weit mehr als fünf Pflanzen erkannt u.a. Bärlauch, Huflattich, Lerchensporn,  Gänseblümchen, Lungenkraut, Scharbockskraut, Löwenzahn, Schlüsselblume, Leberblümchen… und natürlich den Holunder. Weil es so viel zu entdecken gab und die Fachfrauen im lebhaften Austausch ihrer Kenntnisse standen, hielten wir uns an manchen Stellen länger wie geplant auf.

Der Inn mit seinen speziellen Kieselsteinen lud auch uns Erwachsene zum Bewundern und Steine sammeln ein. Herbert Österreicher ergänzte diese Faszination mit seinen umfangreichen geologisch-mineralischen Kenntnissen – ein Spezialgebiet von ihm.

Zwischendurch wurde eine  Besichtigung des Starkheimer  Schul- und Lehrgartens unternommen. Diesen kleinen Ausflug in einen angelegten Garten nutzte der Referent zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, mit Kindern Essbares auszusäen oder zu pflanzen wie Beerenobst oder Kartoffeln.

Nachmittags erfuhren wir, wie man sowohl Kinderkrippenkinder als auch Kindergartenkinder für die Pflanzen und Naturphänomene begeistern kann. Eine Miniaturlandschaft mit unterschiedlichen Pflanzen – möglichst essbare – lädt zum Mittun ein. Wenn Kinder selbst aktiv werden können,  mit unterschiedlichen Materialien und gutem Werkzeug, wächst die Begeisterung, die Kreativität wird umgesetzt, handwerkliche Fertigkeiten kommen zur Entfaltung.

In jedem Gartengelände gelingt naturnahe Gestaltung, wenn das Personal überzeugend dahinter steht.

Herbert Österreicher ermutigte die Anwesenden, sich über übertriebene Ordnungsliebe und Sicherheitsdenken hinwegzusetzen und auch risikoreichere Naturspielmaterialien anzubieten. Die Kinder danken es, indem sie auf Entdeckungstour gehen, sich absprechen  und es beherrschen lernen, ganz ohne unser Zutun: Wasserläufe entstehen lassen, mit Stecken kleine Verstecke bauen, Baumabfälle  zum Klettern nutzen.

Es tut gut, wenn wir die Barrieren in unseren Köpfen  als erstes abbauen und den Kindern ausreichend Naturraum zur Verfügung stellen.

Anna Gensberger, Lehrkraft in den Fächern Praxis- und Methodenlehre und Sozialpädagogische Praxis

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